Veranstaltung: | Wahlkreisversammlung im WK 141 (Herne/Bochum II) |
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Tagesordnungspunkt: | 4.1. Bewerbung Jacob Liedtke |
Antragsteller*in: | Justus Lichau (Kreisgeschäftsstelle Herne) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 11.12.2020, 11:09 |
A1: Bewerbung von Jacob Liedtke
Antragstext
Liebe Freund*innen im Wahlkreis Bochum/Herne II,
ich blicke mit großer Angriffslust auf das kommende politische
Jahr, denn ich bin der Überzeugung, dass wir als GRÜNE
dringend gefordert sind, dem politischen Diskurs dieser Zeit
unseren Stempel aufzudrücken. Weltweit, aber auch direkt vor
unseren Haustüren, geraten sicher geglaubte zivilisatorische
Errungenschaften unter Rechtfertigungsdruck, die
Wahrnehmung des Klimawandels ist im Jahr 2020 gefährlich
weit in den Hintergrund gerückt und es müssen dringend
Antworten auf die, durch die SARS-CoV-2 Pandemie aufgeworfenen Fragen gefunden
werden. Ich möchte als Direktkandidat in unserem Wahlkreis mit einem
couragierten Wahlkampf dafür eintreten, dass wir als GRÜNE bei der Arbeit an all
diesen Problemlagen in der kommenden Legislatur ein gewichtiges Wort
mitzusprechen haben und hoffe dafür auf eure Unterstützung! Ich stehe für
progressive Politik und dafür, dass wir als GRÜNE im kommenden Wahlkampf neben
drängenden und wichtigen Anliegen in der Klima-, Energie und Mobilitätspolitik
auch andere Teile unserer parteipolitischen DNA nicht vernachlässigen. Ich sehe
es als geboten an – unabhängig von jeder Koalitionsarithmetik – für soziale
Gerechtigkeit und für Innenpolitik mit antifaschistischem Imperativ einzustehen:
Wir müssen, gerade im Angesicht immenser fiskalischer Herausforderungen durch
die Pandemie, wieder stärker die Frage nach der gerechten Verteilung von
Reichtum stellen und in der kommenden Legislatur daran arbeiten mehr
Gerechtigkeit in dieser Gesellschaft herzustellen. Ein erster Schritt wäre hier
endlich dem Urteil des BVerfG von 2019 zu folgen und bei den notwendigen
Reformen der Hartz-Gesetze die Sanktionen zu streichen. Denn die Bedürfnisse der
Menschen im sozialen Sicherungssystem sollten im Zentrum verantwortungsvoller
Sozialpolitik stehen und nicht die Standortlogik.
Auch auf dem Gebiet der Demokratieförderung stellen sich viele
Herausforderungen: Der Schutz von Verfassung und dem rechtsstaatlichen Prinzip
ist die oberste Aufgabe aller exekutiven Organe des Staates. Mit unzähligen
Fehleinschätzungen und Ermittlungsversäumnissen, beispielsweise im NSU Komplex,
und mit zahlreichen bekanntgewordenen Fällen rechtsextremer Unterwanderung
einiger dieser Organe auf Landes- und Bundesebene hat das gesellschaftliche
Vertrauen in Polizei, Verfassungsschutz und Bundeswehr großen Schaden genommen.
GRÜNE Innen- und Sicherheitspolitik darf hier nicht davor zurückschrecken
unbequeme Fragen zu stellen und strukturelle Veränderungen in der Auswahl und
Ausbildung der Menschen voranzutreiben, die im Zweifelsfall die letzte
Brandmauer in der Verteidigung der Werte des Grundgesetztes bilden. In diesem
Kontext ist es außerdem wichtig, zivilgesellschaftliches Engagement mit
antifaschistischem Anspruch zu fördern und langfristig zu stärken. Hierzu bedarf
es offenbar geeinter progressiver Stimmen, da die Unionsparteien nicht willig
scheinen ihre Blockadehaltung gegenüber dem – von so Vielen nachdrücklich
geforderten – Demokratiefördergesetz endlich aufzugeben. Es gibt also unzählige
Themen, die bearbeitet werden wollen und ich will diese Arbeit mit eurer
Unterstützung angehen!
Zu meiner Person ist in wenigen Sätzen folgendes zu sagen: Geboren und
aufgewachsen bin ich in Rheda-Wiedenbrück und habe dort über meinen Vater
bereits früh Einblicke in GRÜNE Kommunalpolitik erhalten. Meine eigene
politische Sozialisation war dann vor meinem Parteieintritt im Jahr 2014 eher
von antifaschistischen Initiativen, Engagement in der Geflüchtetenhilfe und
ähnlichen Formen des Aktivismus geprägt. Während meines Studiums, das ich mit
einem Master in Geschichtswissenschaft und Gender Studies abgeschlossen habe,
war ich zunehmend enerviert von der reinen Teilnahme an Lesekreisen und
Demonstrationen und entwickelte mehr und mehr den Anspruch Politik aktiv
gestalten zu wollen. Die eingangs skizzierten Werte habe ich bei uns GRÜNEN
repräsentiert gesehen und bin nunmehr seit einigen Jahren in unterschiedlichen
Positionen in der Partei aktiv. Seit 2017 gehöre ich so beispielsweise dem
Kreisvorstand der Herner GRÜNEN an und bin aktuell Teil des
Sprecher*innenkreises der LAG Demokratie und Recht. In Herne habe ich im
vergangenen Jahr am Aufbau eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses (dem
Bündnis Herne) mitgewirkt, dass sich erfolgreich gegen Rechtsextremismus und für
demokratisches Miteinander in der Stadt einsetzt. Beruflich bin ich als
Projektmitarbeiter in unterschiedlichen Projekten im Bereich der
Demokratieförderung, der sozialen Quartiersentwicklung und der
Bürger*innenbeteiligung bei der Stabsstelle ‚Zukunft der Gesellschaft‘ der Stadt
Herne tätig.
Wenn ihr mit mir als Direktkandidat in den Bundestagswahlkampf gehen möchtet,
verspreche ich euch diesen ambitioniert und engagiert für ein starkes GRÜNEs
Ergebnis in unserem Wahlkreis zu führen!
Herzliche Grüße
Jacob Liedtke